Menschliche vs. Künstliche Intelligenz

Die Autonomie des Produktionssystems

Von Christian Raum · 2018

Die Produktionsverantwortlichen diskutieren die Verschiebung der Verantwortung in den industriellen Produktionen – wie viele Entscheidungen werden sie den mit Künstlicher Intelligenz gesteuerten Maschinen übergeben? Und bei welchen Entscheidungen ist die Meinung und die Verantwortung eines Menschen unabdinglich?

Ingenieur in einem großen Serverraum

Es war ein Augenblick, in dem der KI-Gemeinde rund um den Globus für einen Moment der Atem stockte: Ein im Internet veröffentlichtes Video zeigte, wie ein am Boden liegender Roboter sich aus eigenem Antrieb und auf Grund seiner eigenen Fähigkeiten aufrichtete. Als er stand, strauchelte er nicht, sondern hielt selbstständig das Gleichgewicht. 

Für das Internet-of-Things steht diese nur wenige Sekunden lange Sequenz als ein Zeichen dafür, dass es in der Industrie einen lang erhofften Umbruch geben wird. Ab sofort ist das autonom handelnde und selbstlernende System keine Vision mehr. 

Komplexität für Menschen nicht durchschaubar

Der Roboter hatte selbstständig einen Defekt erkannt, den Grund dieses Defektes verstanden und diesen Defekt selbstständig und eigenverantwortlich korrigiert. Die Hoffnung der IoT-Ingenieure ist es, analog zu diesem System ganze Produktionsanlagen oder Industriekomplexe aufzubauen. Die sollen sich selbst überwachen, korrigieren, reparieren und eigenverantwortlich die Produktion wieder aufnehmen. 

Die Autonomie der Produktionssysteme ist ein Traum, den die Ingenieure schon lange realisieren wollen. Dahinter steht ein Problem, das zur Eile drängt. Viele Produktionsanlagen haben eine Komplexität erreicht, die für Menschen kaum mehr zu durchschauen ist. Und wenn die Produktion aus dem vorgegebenen Plan läuft, sind es Menschen, die nach dem Grund eines Defektes suchen. Das Beispiel des Roboters zeigt, dass Menschen in absehbarer Zeit diese Aufgaben an Maschinen übergeben.

Menschliche vs. Künstliche Intelligenz

Die zukünftige Autonomie des Produktionssystems basiert auf einer Künstlichen Intelligenz. Diese Intelligenz steuert in einem Rechenzentrum ein digitales Abbild – den sogenannten „digitalen Zwilling“ – der gesamten Anlage. 

Auf Mausklick starten die Verantwortlichen eine Simulation des Produktionsprozesses. Sie verfolgen, wie Komponenten in die Fertigung geliefert werden, wie softwaregesteuerte Roboterarme die Komponenten zu Fahrzeugen zusammenbauen und wie anschließend die fertigen Produkte vom Band rollen. Der Arbeitsplatz der Menschen ist nicht mehr neben der Maschine, sondern am Computerterminal. Und hier spielt sich der nächste Konflikt ab – der Konflikt zwischen der Intelligenz der Maschine und der Intelligenz des Menschen.

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